ÜBER KICK
Rauh oder süß? Unschuldig oder gemein? Zerbrechlich oder tödlich? Verträumt oder rebellisch? Die Musik des italienischen Duo’s KICK besitzt so viele verschiedene Facetten und gegensätzliche Seiten, dass es bestimmt nicht so schnell langweilig wird damit. Kein Wunder, dass ihr neues Album, welches im März diesen Jahres auf Anomic Records, Dischi Sotterranei und Sour Grapes veröffentlicht wurde, auf dem Konzept des Dualismus erbaut wurde.
KICK sind Chiara Amalia Bernardini (Vocals, Bass) und Nicola Mora (Gitarre, E-Piano, Synths, Sampler). Gemeinsam pfeifft das Duo auf sämtliche Limitierungen durch Genregrenzen und erschafft eine vielfältige Mischung zwischen aufsässigem Rock und zerbrechlichen, teilweise mystischen Atmosphären und das oftmals innerhalb eines Stückes.
KICK’s Titel „Rubberlover“ und „Setting Tina“ wurden in der Sendung UNEARTHED #8 vom 25.04.2022 vorgestellt. KAE präsentiert nun das UNEARTHED interview mit Chiara und Nicola.
Schallplattenliebhaber können sich außerdem über „Light Figures“ auf Vinyl freuen, welches heute auf dem Berliner label Anomic Records veröffentlicht wurde.
DAS UNEARTHED INTERVIEW MIT KICK
KAE: Fangen wir mit der traditionell ersten Frage an: Beschreibt eure Musik in fünf Worten!
KICK: Süß, laut, suggestiv, dreckig, onirisch.
KAE: Erzählt uns ein bißchen darüber, wie ihr euch beide kennengelernt habt und beschlossen habt, ein Duo zu bilden?
KICK: Wir haben uns in sehr jungem Alter kennengelernt und wurden sofort Freunde. Von Anfang an teilten wir den gleichen Musikgeschmack und die gleiche Auffassung davon, was es bedeutet, Musiker zu sein. Das hat uns dazu gebracht, gemeinsam Musik zu schreiben.
KAE: Euer neues Album „Light Figures“ thematisiert den Dualismus – den Gegensatz von Licht und Dunkelheit, was ein sehr umfassendes und elementares Thema ist. Auf welche Art und Weise erforscht ihr dieses Thema auf eurem Album?
KICK: Bei „Light Figures“ geht es um die hellen und dunklen Seiten des Menschseins und speziell um den Versuch, zu akzeptieren, dass beide Teile von uns selbst sind. Was den Sound angeht, so wird dieser Dualismus durch zwei verschiedene Tendenzen verkörpert: Klänge, die eher onirisch und süß sind, und andere, die dunkler, lauter und sogar hektisch sind.
KAE: Für den Song „Setting Tina“ habt ihr mit dem ehemaligen Bassisten von Kyuss, Scott Reeder, zusammengearbeitet. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
KICK: Die Zusammenarbeit mit Scott war fantastisch. Wir sind beide große Fans von ihm und seiner früheren Band „Kyuss“, deshalb war es uns eine Ehre, ihn auf einem unserer Songs spielen zu lassen. Wir kontaktierten ihn über die sozialen Medien während des ersten Lockdowns und schlugen ihm den Song vor, der noch ein Entwurf war. Er muss ihn wirklich gemocht haben, denn er antwortete schnell und begeistert. Wir konnten es nicht glauben!
KAE: Was sind eure wichtigsten musikalischen Einflüsse? Welche anderen wichtigen Einflüsse fließen in eure Musik ein?
KICK: Es ist schwierig, sich an bestimmte musikalische Einflüsse zu erinnern. Wir hören beide eine Menge unterschiedlicher Sachen… Chiara hat in ihrer Jugend viel Metal und Trip Hop gehört, was sich manchmal auch in unserer Musik niederschlägt. Nicola war ein großer Fan von Shoegaze und Psychedelia.
Was andere Inspirationsquellen angeht, so interessieren wir uns beide für Kino (Stanley Kubrick, Harmony Korine, Xavier Dolan, Paul Thomas Anderson sind nur einige Namen), bildende Kunst und Reisen. Chiara ist Linguistin, daher sind Sprache und die Psychologie hinter Worten weitere Inspirationsquellen für ihre Texte.
KAE: Wie kommt ihr während des Schreibprozesses zusammen? Entwickelt ihr eure Ideen von Anfang an gemeinsam? Oder arbeitet ihr getrennt und führt dann irgendwann alles zusammen? Wer schreibt die Texte?
KICK: Einer bringt eine Idee ein (das kann ein Riff, eine harmonische Entwicklung oder eine Gesangslinie sein…) und wir fangen an, gemeinsam daran zu arbeiten. Natürlich funktionieren nicht alle Ideen und werden weiterentwickelt: Wir konzentrieren uns nur auf die, die wir als kraftvoll empfinden und die von Anfang an den richtigen Vibe“ ausstrahlen.
KAE: Ihr kommt aus Brescia in Italien, einer wunderschönen Kulturstadt mit einer sehr ereignisreichen Geschichte. Wie wirkt sich dieses Umfeld auf euch als Künstler aus? Und wie sieht es mit der Underground-Musikszene in Brescia aus?
KICK: Brescia ist eine wunderschöne Stadt, und es gab eine Zeit, in der die Underground-Musikszene florierte. Leider hat sich die Situation durch die Pandemie dramatisch verändert. Viele Orte haben geschlossen und die Musikszene wurde dadurch geschwächt. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Lage bald bessern wird, denn es gibt viele Künstler und kreative Menschen, die sich Gehör verschaffen wollen.
KAE: Welche Orte in Brescia würdet ihr Reisenden oder Neuankömmlingen, die Underground-Musik lieben, empfehlen?
KICK: Wir würden das „Spettro“ empfehlen, das sowohl nationale als auch internationale Projekte aufnimmt. Sie sind vor allem für ihren experimentellen Geschmack bekannt, aber sie buchen auch traditionellere Bands. Das Merkmal der Vereinigung ist immer die Qualität der Vorschläge.
KAE: Welche fünf Bands (aktuelle und aktive) möchtet ihr unseren Lesern und Hörern empfehlen?
KICK: „Bar Italia“, „Viagra Boys“, „Listrea“, „Fontaines D.C.“, und „Smerz“.
KAE: Verratet uns bitte, was in nächster Zeit von KICK zu erwarten ist?
KICK: Im Moment konzentrieren wir uns auf zwei Dinge: so viele Gigs wie möglich zu spielen und neues Material zu schreiben.
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